Die letzte und fünfte Phase, in der wir uns heute befinden, beinhaltet die Neugründung vieler neuer Prangerstutzenvereine sowie die expolsionsartige
Ausbreitung des Prangerstutzenschützenwesens, vor allem im Voralpenraum in Salzburg, Bayern und Oberösterreich seit 1950. Gab es vor dem 2. Weltkrieg lediglich 16 Prangerstutzenschützengesellschaften, sind nach 1950 37 Kompanien mit Prangerstutzen dazugekommen, davon eine in Bayern und 14 in Oberösterreich. Durch das Verbot des Böllerschießens 1974 im Zuge des Pyrotechnikgesetzes rüsteten Schützengemeinschaften auf Prangerstutzen um. In Ebenau wurde 1956 das 170-jährige Jubiläum gefeiert. Seither gilt das Jahr 1786 als Gründungsjahr. 1967 wurde die noch heute in Verwendung befindliche Fahne geweiht und 1986 feierten die Ebenauer Prangerschützen das 200-jährige Bestehen. Heute rücken die Prangerschützen aus Ebenau zu vielen weltlichen und kirchlichen Anlässen aus. Hier lässt sich feststellen, dass sich vor allem die profanen Anlässe des Schießens stark vermehrt haben. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde lediglich zu sieben Feierlichkeiten geschossen, von denen sechs kirchliche Feste waren. Das einzige weltliche Fest stellte der Geburtstag des Kaisers dar.